Die Geschichte des Handballs in Zunsweier

Deutschland gilt bis heute als das Ursprungsland des Handballsports. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde vielerorts ein handballähnliches „Torballspiel“ betrieben. 1920 stellte man dann ein erstes Regelwerk für das Handballspiel auf. Die Sportart wurde nach dem 1. Weltkrieg allgemein populär und fand auch in Zunsweier viele Anhänger, vor allem seitens der Dorfjugend. 1928 kam es dann innerhalb des Turn-vereins auf Initiative von Edwin Walter zur Bildung einer ersten Handballmannschaft. Die Handballspiele wurden damals nur als Feldhandball durchgeführt, wofür man einen entsprechend großen Sportplatz benötigte. Die „Viehwegler“ des Vereins be-gannen zunächst auf verschiedenen Privatgrundstücken wie z. B. aufs „Wetzelnazis` Matt“ beim Katzensteigle oder „Oswalde Matt“ das Handballspiel zu erlernen. Ab 1931 beteiligte man sich auch an den Verbandsspielen. Mangels eigenen Platzes wurde mit den „Berghauptern“ auf deren Sportplatz am Hohfelsen gespielt. 1932 pachtet der Turnverein von der Gemeinde im Gewann „Steckert“ vier Wiesen beim Pumpwerk (heute Wasserwerk) und errichtete dort im freiwilligen Arbeitsdienst ein Handball-Spielfeld.

 

 

Viele junge und arbeitslose Vereinsmitglieder konnten sich bei dieser „Arbeitsbe-schaffungsmaßnahme“ ein paar Mark verdienen. Die verbesserten Trainingsbedin-gungen auf dem neuen Gelände führten bald danach zu einer spielerisch starken Mannschaft. Wichtige Spieler waren vor allem August Wetzel, Matthias Wetzel, Bert-hold Wetzel, Ambros Vetter und Edwin Walter. Kurz darauf erfolgte dann auch die Gründung einer zweiten Mannschaft. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs errang die erste Handballmannschaft des Turnvereins eine beachtliche Spielstärke und wurde 1939 Staffelsieger in der Kreis-klasse. Nach Kriegsbeginn konnte noch mit einigen jugendlichen Kräften zunächst weitergespielt werden. 1940 musste aber dann der gesamte Turn- und Spielbetrieb kriegsbedingt endgültig eingestellt werden. Viele Handballer sollten den Krieg nicht oder nicht heil überleben. Nach dem Kriegsende 1945 wurden mit dem NS-Reichsbund für Leibesübungen auch alle Turn- und Sportvereine durch alliiertes Kontrollratsgesetz vom 10. Oktober 1945 aufgelöst. In Zunsweier waren davon auch der Turnverein und der Fußballver-ein betroffen. Die französische Militärregierung erlaubte anschließend die Neugrün-dung nur eines einzigen Sportvereins pro Gemeinde, der zudem mindestens drei ath-letische Sportarten anbieten musste. Die früheren Mitglieder von Fußballverein und Turnverein entschlossen sich daher zur Bildung eines gemeinsamen Vereins. Am 8. Juni 1946 gründeten Mitglieder des bisherigen Fußballvereins von 1921 und des Turnvereins von 1912 im Gasthaus „Ochsen“ den „Sportverein Zunsweier“. Der neue Verein bestand aus den drei Abteilungen Fußball, Handball und Leichtathletik. Inzwischen hatte sich auch wieder eine Handballmannschaft gebildet, die schon bald ihren regulären Spielbetrieb wieder aufnahm. Da aus dem alten Handballsportplatz ein Gemüsegarten geworden war, musste nun der gesamte Spielbetrieb auf dem Waldsportplatz abgewickelt werden. Die Handballmannschaft erhielt in den folgen-den Jahren auch wieder regen Zulauf durch Kriegsheimkehrer, Heimatvertriebene und heranwachsende Jugendliche. Nach der Wiedergründung des Turnvereins 1956 blieben die Handballer beim Sport-verein, dessen Waldsportplatz sie weiterhin mitbenutzten. Die Handballmannschaft entwickelte sich wieder zu einer spielstarken Einheit und erkämpfte sich in der Sai-son 1960/61 die Meisterschaft in der Kreisklasse B. In den folgenden Jahren wurde mit wechselndem Erfolg gespielt. Nachdem man 1962 wieder abgestiegen war, konnte 1966 wieder der Aufstieg gefeiert werden. Da 1968 eine neue Klasseneintei-lung eingeführt worden war, musste die Elf leider wieder in die Kreisklasse B abstei-gen. 1967 stellte der Verein mit der Gründung einer Jugendmannschaft erste Wei-chen für eine erfolgreiche Jugendarbeit. Neben dem normalen Spielbetrieb beteiligten sich die Handballer auch an allgemei-nen Aktivitäten des Vereins, wie beispielsweise die Sportfeste, die Erweiterung des Sportplatzes und den Neubau des Clubhauses. Außerdem veranstaltete die Hand-ballabteilung ab 1973 jährlich die Handballdorfmeisterschaft auf dem Sportplatz, die sich zu einem traditionsreichen Turnier der Zunsweierer Vereine und Gemeinschaf-ten entwickelte. Eine gravierende Veränderung erfuhr der Sportbetrieb auf dem Sportgelände aller-dings als sich 1978 endgültig die Umstrukturierung vom Feldhandball zum Hallen-handball vollzog. Mit dieser Veränderung ergaben sich für die Handballabteilung neue Probleme. Denn in Zunsweier stand keine geeignete Sporthalle mit ausrei-chender Größe zur Verfügung um den Trainings- und Spielbetrieb der Handballer durchführen zu können. Die alte Zunsweierer Sporthalle (heute Festhalle) bot nicht genügend Kapazitäten, so dass immer wieder in Sporthallen der Offenburger Kernstadt ausgewichen werden musste. In der Saison 1984/85 erreichte die 1. Mannschaft unter Trainer Albrecht Gießler in der Bezirksklasse den 2. Platz. Ein Jahr später erfolgte vorübergehend die Gründung einer dritten Mannschaft. Auch im Jugendbereich entstanden weitere Mannschaften. In der Saison 1987/88 bildete sich zudem erstmals eine weibliche A-Jugend, die bis zur Saison 1990/91 bestand. Die Einweihung der neuen Sporthalle Zunsweier am 9. November 1986 brachte der Handballabteilung des Sportvereins endlich eine erheb-liche Verbesserung ihrer Trainings- und Spielmöglichkeiten. Die neue Halle ist seit-dem zur Heimstätte der Zunsweierer Handballer geworden. Jahrelang hatte die 1. Mannschaft gegen den Abstieg kämpfen müssen, den sie im-mer wieder verhindern konnte. In der Saison 1992/93 erwischte es sie aber dann doch. Unglücklicherweise stieg auch die 2. Mannschaft in der gleichen Spielrunde ab. Im folgenden Jahr gelang der 2. Mannschaft aber der sofortige Wiederaufstieg. Auch die Jugendmannschaften hatten gute Platzierungen zu verzeichnen. In der Spielrunde 1995/96 gelang dann auch der 1. Mannschaft der Aufstieg in die Bezirks-klasse. Im Jahr 2000 besuchten die Handballer zum ersten Mal die Gemeinde Che-verier, die französische Partnergemeinde von Zunsweier. In den Folgejahren kam es immer wieder zu sportlichen Aufeinandertreffen, es entstand eine Verbindung die bis heute anhält. 2003 war ein ganz besonderes Jahr, zum einen feierte man das 75 jährige Jubiläum, zum anderen musste man den erneuten Abstieg der 1. Mannschaft in die A – Klasse hinnehmen. Die Jugendabteilung konnte erstmals in allen Altersklassen Jugend-mannschaften stellen. Es dauerte bis zum Jahr 2006, als unter dem Trainer Marco Barbon der erneute Aufstieg in die Bezirksklasse Offenburg gelang.


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